Angehörigenberatung

Beratung für Angehörige Suchtkranker oder suchtgefährdeter Menschen.

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Wie Sucht auf das Umfeld wirkt

Sucht ist eine Erkrankung, die nicht nur den Betroffenen, sondern auch sein näheres Umfeld schädigt. Angehörige von süchtigen oder suchtgefährdeten Menschen fühlen sich oftmals hilflos, überfordert und verantwortlich. Sie möchten dem ihnen nahe stehenden Menschen helfen, wissen aber nicht wie. Gefühle wie Schuld, Verzweiflung und manchmal auch Wut können entstehen und belasten die Beziehung. Oftmals nimmt der Suchtmittelkonsument im Denken und Verhalten des Angehörigen zunehmend mehr Raum ein und eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt.

Angehörige finden sich oftmals in einer scheinbaren Ausweglosigkeit wieder, was dazu führen kann, dass sie selbst mehr und mehr in den Strudel der Sucht hineingeraten und die eigene Klarheit verlieren. Dies begünstigt die Ausbildung eines eigenen Krankheitsbildes; die Sucht hinter der Sucht nennt man Co-Abhängigkeit.

3,5 Millionen alkohol- und medikamentenabhängige Menschen und etwa 500000 Abhängige von illegalen Substanzen leben in Deutschland. Mindestens doppelt so viele Angehörige sind co-abhängig (WHO, 2017).

Diese Belastungssituation kann bei den Angehörigen selbst zu seelischem Leid und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig Rat und Hilfe im Umgang mit dem Suchtkranken oder suchtgefährdeten Menschen, aber vor allem im Umgang mit sich selbst zu suchen.

Oftmals sind es die Angehörigen, die als erste versuchen auf den Betroffenen einzuwirken, ihn dazu zu bewegen, seinen Suchtmittelkonsum zu hinterfragen oder sich Hilfe zu suchen. Manchmal wird das Konsumverhalten jedoch auch - teils unbeabsichtigt, teils bewusst - unterstützt. Um Arbeit, Familie, Partnerschaft und die Lebensumstände so gut wie möglich aufrechtzuerhalten, bemühen sich viele Angehörige, jegliche Unannehmlichkeiten für den Suchtmittelkonsumenten abzuwenden.

So meldet beispielsweise die Ehefrau den alkoholisierten Partner bei der Arbeit krank, Verabredungen werden aufgrund des Rauschzustandes eines Familienmitgliedes mit Ausreden abgesagt, süchtige Verhaltensweisen werden bagatellisiert oder auch unterstützt, indem immer wieder Geld gegeben wird, obwohl bekannt ist, dass es in Drogen/ Alkohol investiert wird.

„Liebe wurde zur Erpressbarkeit, Freude zur Beklemmung, Vertrauen zu Misstrauen, Fürsorge zur Sorge, Stabilität zum Ausgeliefertsein und Wärme zu Angst“ (Meyer) 

Stoffgebundene Abhängigkeit und Verhaltenssucht

Co-abhängiges Verhalten ist unabhängig von der Art der Suchterkrankung des Angehörigen. Man unterscheidet in stoffgebundene und nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten: Stoffgebunden ist eine Sucht dann, wenn sie sich auf eine Substanz wie zum Beispiel Alkohol, Drogen, Medikamente bezieht. Häufig führt das Absetzen des Suchtstoffes zu körperlichen Entzugserscheinungen. Stoffungebundene Süchte sind Verhaltensweisen, die süchtig machen können, wie zum Beispiel exzessives Computerspiel, Glücksspiel oder auch Einkaufen sowie ein gestörtes Essverhalten. Bei beiden Suchtvarianten wirkt die Abhängigkeit auf das Suchtgedächtnis und das Gehirn entwickelt eine psychische Abhängigkeit.

Fühlen Sie sich verstrickt im Netz der Abhängigkeit eines anderen Menschen?

Fragen Sie sich ob sie gefährdet sind eine Coabhängigkeit zu entwickeln? Dann gelangen Sie hier zu einem Fragebogen, der Ihnen Aufschluss über Ihre eigene Situation gibt.

Fragebogen zum Download

Erkennen Sie sich oder Ihr Verhalten in den Darstellungen wieder und spüren, dass Ihre Bedürfnisse zu kurz kommen und Sie an Lebensqualität verloren haben? Benötigen Sie Hilfe und Unterstützung in dieser schwierigen, belastenden Lebenssituation?

Dann stehe ich Ihnen mit meiner 25jährigen Berufserfahrung im Bereich der Arbeit mit suchtgefährdeten und süchtigen Jugendlichen, Erwachsenen und deren Angehörigen zur Verfügung. Gemeinsam werden wir Möglichkeiten erarbeiten, wie Sie sich aus den Verstrickungen lösen und ausgeglichener leben können!